Magyarországi német családnevek 2

Zuletzt ergänzt am Dienstag, 29. Sept. 2008.  

Lackner (ON): obd. FN < ON Lacken
Lampert(h) (VN): ndd. Lampert = obd. Lamprecht
Lang: ÜN zu mhd. ,lanc‘, mnd. ,lank‘ lang für einen großen Menschen
Laub(ON): obd. FN < ON Laub (~ Lauber)
Laubach(ON): mehrere ON Laubach
Laufer 1) Amtsnamen zu mhd. loufære »Läufer, laufender Bote«; 2) HN zu den ON Lauf (Franken, Oberpfalz, Baden), Laufen (Bayern, Baden-Württemberg, Österreich, Schweiz), Lauffen (Baden-Württemberg)
Laux (KF): obd. Kosename zu Luks < Lukas (auch: Lauxmann)
Leb (ÜN): mhd. ‘lebe‘ = lewe > Löwe (= ein Löwentöter)
Leber (BN): Wohl – von Leberwurst abgeleiteter – ÜN des Fleischhackers, Metzgers. Häufig in ganz Deutschland.
Lederer (BN): auch Leder < Gerber (Lederhersteller); Ledermann = Lederhändler
Leeb 1) mhd. lebe = lewe „Löwe“ < Löwentöter, 2) ÜN, Ähnlichkeit mit einem Löwen; 3) Hausname „Zum Löwen“
Lef(f)ler = Löffler
Legler (BN): ein Böttcher, Fassbinder, der kleine Holzgefäße (mhd. laegel, legel), besonders Fäßchen für Wein herstellte.
Leib = Laib: ÜN des Bäckers; mhd. »leip« = Brotlaib oder ahd. »liob« = lieb. Sehr häufig in ganz Deutschland, besonders aber im S.
Leininger (ON): nach den ON Leiningen b. Greiz, Leiningen/Hunsrück, Leiningerhof (Dornham, Leininger Land: Alt- und Neuleiningen/Pfalz b. Eisenberg
Leister (BN): Leistenmacher > Holzhandwerker, der Leisten für den Schuhmacher herstellte.
Leistinger: VaN zu BerufsÜN für den Schuster (zu mhd. leist »Leisten des Schuhmachers«): Leist + patronymisches Suffix -inger = Sohn des Schusters
Leitold (PN): germ. PN Luit-old (auch: Leuthold, Leidhold, Leitelt, Leidl)
Lenk(e): ÜN zu mhd. »lenke« biegsam oder zu mhd. »linc, lënc« link, unwissend.
Lenz: KF von Lorenz
Lerch, Lerchel (ÜN): meinen den Vogelhändler
Leske (zu slaw. Les = Wald): Waldbewohner; sorb. Leske = Haselnußstrauch; Vor allem im nördlichen Deutschland anzutreffen.
Lester, Läster ist wohl wie Last ÜN des Lastenträgers.
Lieber: 1) Stark flektierte Form oder patronymische Bildung auf -er zu Lieb; 2) Aus dem alten deutschen Rufnamen Liebher (liob + heri) entstandener FN.
Liebl (KN): obd. Koseform (Lieble, Lieblein) zu Liebhard (= obd. Vorname). In ganz Bayern vorkommend.
Liebmann (ÜN) = ? Liebermann: lieber, angenehmer Mensch
Limbach: nach einem der 15 ON Limbach v. a. im südlichen Deutschland
Limp: KuF von Limpert, der wiederum eine Variante von Lambrecht, Lamprecht ist. Lambrecht: dt. Rufname gebildet aus lant + beraht. Zur Verbreitung des Namens hat die Verehrung des heiligen Lambert beigetragen. Der heilige Lambert, Bischof von Maastricht, wurde um 700 bei Lüttich ermordet. Er wurde nicht nur in den Niederlanden, sondern auch in weiten Teilen Deutschlands, besonders in Westfalen, verehrt. Als Varianten der Vollform begegnen uns u. a. die Familiennamen Lamprecht, Lambert, Lampert, Lammert, Lembert, Lempert, Limpert.
Linder: 1) < ON Lindenau, Linden, Linda; 2) < ÖN, nach der Wohnstätte unter den Linden (auch: Lindner)
Lipp (KN): Koseform zu Philipp (obd. auch Lippl; Lips, Lipsius; rhein. Lipgen|s)
Lisfeld (ÖN): Flurname, lis = Sumpf, Ried; ahd. lisca, mhd. liesche „Riedgras“
List (ÜN): mhd. ,list‘ Klugheit, Schlauheit, Zauberkunst > ÜN des Tausendkünstlers
Litschauer (BN): Zusammengesetzter FN aus Lit + Schauer; Litfaß: Berufsübername zu mhd. ,ltvaz‘ Obstwein-, Gewürzweinfass für den Erzeuger oder für den Wirt, der ,lt‘, Obst- oder Gewürzwein, ausschenkte. Schauer: Amtsname zu mhd. ,schouwære‘ der Schauende, Besichtiger, Beschauer, der auf obrigkeitliches Geheiß etwas besichtigt, prüft. Die Schauer oder Schaumeister wurden aus denjenigen Zünften, deren Erzeugnisse allgemein einer Prüfung (»Schau«) unterlagen, auf bestimmte Zeit gewählt, um für gutes Material und für sorgfältige Ausführung die amtliche Gewähr zu übernehmen. Der Litschauer war demnach ein Obst- oder Gewürzwein-Kontrolleur. 
Locher 1) nach der Wohnstätte mhd. ,loch‘ Loch, Gefängnis, Versteck, Öffnung oder zu mhd. ,loch‘ Gebüsch, Wald, Gehölz; 2) HN zu dem ON Loch (Baden-Württemberg, Bayern)
Löffler (BN): mhd. ,leffeler‘ »Löffelmacher«, d.i. der Handwerker, der hölzerne Löffel herstellte.
Loppert (BN): zu mnd. ,loper‘ Läufer, Bote; auch Löper, Loper
Lossmann (HN): zu dem Sumpfwort ,los‘ wie Loßbruch; auch ndd. loss = Luchs (wie Voss = Fuchs)
Lotz: 1) Aus einer mit -z-Suffix gebildeten KoF von Ludwig; 2) ÜN zu mhd. »lotze« ungeschickter, unbeholfener Mensch, Simpel
Ludmann (VN): wie Lüde(c)ke, Lüdemann beliebte KF zum PN Ludolf
Ludwig (PN): Name von Königen, Fürsten und Adligen < germ. ,Hlod-wig‘ der Ruhm und Kampf liebt > westfrk. ,Cholodevech‘ Gründer des Frankenreiches 486.
Lugmayer: Lug + Mayer = Name eines Bauernhof-Besitzers oder -Pächters (wobei Lug auf mhd. ,luogen‘, md. ,lugen‘ aufmerksam aus dem Versteck sehen, schauen, lugen  zurückgeführt werden kann); Hier ist wohl ein abseits, versteckt liegender Hof gemeint.
Lunzer (ON): Stadtname – Lunz – in Nieder-Österreich. Heute v. a. in S-Deutschland.
Lux (VN): wie Laux, Lucks eine verkürzte Form zu VN Lukas; Biblischer Name: Evangelist Lukas; seit 1400 beliebter VN, Patron der Maler
 Maar, Mahr: 1) zum ON in Hessen; 2) ÖN zu mnd. »mare« Graben, Abzugskanal oder zu niederdeutsch mda. »Mahr, Maar« Sumpf, See; 3) ÜN zu mhd. »mar(e), mnd. mar(e)« quälendes Gespenst, Nachtmahr.
Macher: 1) ON zu Machern; 2) ÜN zu mhd. ,macher‘ Bewirker, Schöpfer < mhd. ,machen‘ machen, bewirken, bereiten, zuwege bringen; 3) VaN zu Mach < KU zu Macha > tschech. KN zu Matthias
Mächtl: (KF) zu obd. Mächler < mhd. ,mecheler‘ Mäkler, Unterkäufer, Makler
Madl: Madl ist wie Madler, Mädler ein oberdeutscher, bayrischer und österreichischer FN. Auf den ersten Blick könnte man meinen, er bedeutet Mädchen (= mundartl. Madl), was natürlich nicht stimmt. Er hat seinen Ursprung in Ortsnamen (ON) bzw. in örtlichen (Flur-)Namen (ÖN). In Niederbayern gibt es zwei ON Madl (84367 Reut, Ortsteil: Madl und 94428 Eichendorf, Ortsteil: Madl), ein weiterer ON heißt Madlau. Dann gibt es den Flurnamen Madlach/Württemberg. In Thüringen gab es den ON (< Flussnamen) Madel (h. Magdala). Der FN Madl ist ziemlich häufig und zwar v. a. in Niederbayern, Oberpfalz, Oberfranken, im Bayer. Wald, München. Aber auch in anderen Teilen Deutschlands, wie Westpfalz, Frankfurt und im S von Mitteldeutschland u. a.  In Österreich ist der FN Madl ebenfalls weit verbreitet. Er kommt in fast allen Bundesländern vor. Besonders häufig ist er in der Steiermark, Nieder- und Ober-Österreich sowie im Burgenland. Die älteste Variante zum ON Meedl/Mähren ist der FN Medel aus 1344. In Ungarn wird der FN als Mádl geschrieben. Er kommt dort seit dem 18. Jahrhundert vor. Ursprünglich kam er im Bakony-Gebirge (Buchenwald) vor. Heute auch in Budapest. Bekannt wurde dieser FN in Ungarn durch den Germanisten Antal Mádl und in jüngster Zeit durch den ehemaligen Staatspräsidenten Ferenc Mádl.
Mager: ÜN des Mageren
Mahner: ON Gr.-Mahner/Salzgitter, auch Manner 
Mainzinger (VaN): auch Meinsinger, Mensinger < KF bzw. Patronym zu Meinhard, Meinward, Meinrich
Mailath (ÜN): Meint  einen im Mai gewachsenen Trieb oder Schößling > ähnlich wie Sommerlatte für einen aufgeschossenen, unreifen Menschen
Maleth (ÜN): ? slaw. ,maly‘ klein > Malet > Maleta > Maleter > Maleth > Malethan > Malethon > Maletic; Maleth kommt in Deutschland (Bayern) nur zweimal vor, in Ungarn dagegen 24-mal. Alle anderen Varianten sind häufiger anzutreffen.Nach neueren Erkenntnissen kann Maleth auch französischen Ursprungs sein.
Mang (Baden, Württemberg) Mundartform von St. Magnus (Mangnus) 
Mangold, Mongold (PN): aus dem gleich lautenden deutschen Rufnamen (ahd. manag, mhd. manec „manch, viel“ + walt)= der über viele waltet; KF Manz, Monz
Manherz (PN): Von dem im Mittelalter beliebten obd. PN Mannhardt abgeleitete Form: Manhart > Manherz (Mann mit Herz = ? ein guter Mensch)
Mann: ÜN oder StN zu mnd. ,man‘ Mann, tüchtiger Mensch, Krieger, Ehemann, Lehnsmann
Mannheim (ON): HN nach der Stadt Mannheim 
Manninger: patronymische Bildung zu Mann
Margl (VN): ~ Mark(e)l, Märkl(in), Merkl KF zu PN Markwart, Markhart und Markolf
Marhoffer (ÖN): Mar = Meier; jemand, der von einem Meierhof stammt. 
Marlok(ÜN): siehe bei Morlock, Morlok
Martin (VN): Nach dem römischen Kriegsgott Mars = der Krieger oder nach dem heiligen Martin. Familien mit diesem Namen nannte man in Tarian auch Merx. Sehr häufig in ganz Deutschland.
Marx (VaN): Von dem männlichen Vornamen Markus, Mark (= der Hammer) abgeleitet: Sohn des Marks (> Merx). Sehr häufig in ganz Deutschland.
Massong (VaN): KF von Thomas, Mas, Maß, Maaß + VaN-Suffix -ong Sohn des Mas
Mauch(er) (ON): 1) Herkunftsnamen zu den ON Mauch (Rheinland-Pfalz), Mauchen (Baden-Württemberg). 2) ÜN zu mhd. mouch, mauch »aufgeweichtes Brot«
Maut(h)ner = Meitner
Mechler (BN): zu mhd. ,mecheler‘ Unterkäufer, Mäkler
Mehlmann (BN): Mehlhändler
Meinzinger (VaN): Patronym bestehend aus: Meins oder Meinz (KF zu Menso < PN Mein[hard]) + patronym. Suffix -inger.
Meitner(BN) = Mäutner, Mautner: (bair.-österr.) Maut-Einnehmer, Zöllner
Meisel : 1) Mäusel = Mäuschen; 2) mit -l-Suffix gebildete KF von Meis (Bartholomäus, Remigius); 3) Meissel = Werkzeug; ON.
Meixner (ON): bair. Meichsner, Meixner > aus der Stadt oder Fürstentum Meißen; auch BN Tuchhändler
Menzel (KF): schles.-sächs.-böhmischer Kosename zu Hermann; auch Mentzel
Merks(ÜN): siehe bei Marx
Merse (ÖN): WN zu mnd. marsch, mersch, masch „Marsch, fruchtbare Niederung am Flussufer oder am Meer“; ON Merseburg
Merx (VaN) = Marx; abgeleitet von Märks < Marks. (> Martin). Sehr häufig in ganz Deutschland, besonders im N.
Messinger : 1) VaN zum Berufs-ÜN von mhd. messinc »Messing« für den Kaltschmied (Kaltschmidt), der dieses Metall verarbeitete. 2) Vereinzelt HN zu den ON Messingen (Niedersachsen), Mössingen (Baden-Württemberg)
Messner, Meßner : BN zu mhd. mess(e)nære „Mesner, Küster, Kirchendiener“
Me(t)zger (BN): obd. Berufsbezeichnung für den Schlachter, Fleischhacker oder Fleischer < mhd. ‚metzjer, metziger‘ < ‚metzjen‘ schlachten
Meyer, Mayer, Maier, usw. (BN): vom Lateinischen »major villae«, Verwalter, Pächter von Höfen; Bewirtschafter des Hauptgutshofs, Gutsverwalter, Aufseher über das bäuerliche Abgabewesen, auch Erbpächter.
Michelberger (ON): < ON oder ÖN Michelberg
Mikonya (VN): slawische KF zu Miko mit dem Suffix -nya < KF Miko zu  Nikolai (dt. Nikolaus). Kommt in Deutschland heute nur in Mühlacker und Görlitz vor.
Milbach (ÖN) = mundartliche Form von Mühlbach; ÖN, jemand, der am Mühlbach wohnt
Millich (ÜN): ähnlich wie Milch, Milcher ÜN für Milchhändler
Milter: ON Miltern bei Stendal
Mittelbach: ON Mittelbach bei Zweibrücken
Mitzinger (ON): 1) VaN zur KU Mitz + VaN-Suffix -inger < Mitzlaff < slaw. PN Miecislaw (Organisator der poln. Kirche; wörtlich: ,Schwert‘ + ,Ruhm‘); 2) vermutl. ON Mitzing(en), Mötzingen, Mützingen 
Möller ndd. Form von Müller
Monz, Manz (VN): Koseform von dem männlichen Vornamen Mangold. Sehr häufig v. a. in SW-Deutschland (Saarland u. a.).
Morber (ÜN) ? ein gebrechlicher, verbrauchter Mensch (< lat. ,morbid‘ kränklich, krankhaft)
Morlock, Morlok (ÜN): 1) Aus dem gleich lautenden deutschen Rufnamen (mor + lach) entstandener FN. 2) ÜN zu mhd. mor »Maure, Afrikaner« und mhd. loc »Haarlocke, Haar« für jemanden mit schwarzem Lockenhaar.
Möschwitzer: ON Möschwitz
Muck odt. Variante von Mücke: 1) ÜN für lästige Menschen (zu mhd. »mucke, mücke, mügge« Mücke, Fliege, Insekt; 2) BerufsÜN zu osorb., nsorb. »muka« Mehl für einen Müller, Mehlhändler, Bäcker
Müller (BN): Meint den Mühlenbesitzer oder den in der Mühle Tätigen, auch Müllner, obd. Miller, ndd. Möller
Muth: ÜN des Mutigen – zu mhd. »muot« Übermut, Hochmut, Mut
Nagel, Nagl: ÜN des Nagelschmiedes
Nähr, Nather, Näther: Erklärung siehe bei Natta.
Natta vermutlich eine verschliffene Form von Natter > Nather, Näther: 1) BN zu mhd. ,natære‘ Näher, Schneider; 2) ÜN zu mhd. ,nater(e)‘ Natter
Navratil: ÜN, tschech. ,navrátit‘ zurückgeben (er hat zurückgegeben) oder tschech. ,navrátit se‘ zurückkehren (er ist zurückgekehrt)
Nebel (ON/ÖN): 1) ON Nebel; 2) ÖN, in einer nebeligen, düsteren Gegend Wohnender
Nedermann, Niedermann (ÖN): s. bei Niedermann
Nehr, Nehrer (BN): jemand, der andere mit Nahrung versorgt
Neider, Neidert: ÜN für einen neidischen Menschn
Nepp (ÜN): 1) KU von Nepper, Neppert < Nebiger < mhd. nabe-, nebeger ,Bohrer‘ > Nabholz (> ÜN des Wagner, Stellmachers); 2) Eventuell Kurzform von Nepper (= Jemand, der durch weit überhöhte Preisforderungen andere übervorteilt)
Neubauer (BN): Ähnlich wie Bauer deutet dieser Name auf den ausgeübten Beruf hin. (Gegensatz zu Altbauer). Sehr häufig in ganz Deutschland.
Neukom(m) (ÜN): Wie Neumann, Neu-, Naukamm, Neukumm bedeutet N. den Neuangekommenen.
Neukum (ÜN): = Neukomm, Neumann
Neumann (ÜN): Wie Neukom(m), Neu-, Naukamm, Neukumm bedeutet N. den Neuangekommenen.
Niederecker = Ecker, Eck, nach der Wohnstätte an der unteren, niederen Ecke, an der Ecke wohnend; in Tirol: Egger, Egg = Eck. Heute im Großraum München anzutreffen. (Einer davon stammt auch aus Tarian.)
Niedermann, Nedermann (ÖN): der niederwärts – weiter unten – Wohnende
Niesner, Nießner (VN): Von Nieß, Niesel, Nißle KF von Dionys; ON Niesen. Erklärung des FNs nach der Herkunft von der Neiße. Sehr häufig in ganz Deutschland v. a. im S.
Nimmerfroh (ÜN): Ein Mensch, der ständig traurig ist.
Noe, Noé (RN):auf den biblischen Namen Noah = Stammvater der Menschheit (wahrscheinlich KuF eines hebräischen Befehlsnamens, etwa: »Beruhige dich [, Gott]«) zurückgehender FN. 
Nonn(e): 1) fries. PN, wie Nonno, Nanne; 2) Nonnen(prediger
Nunnenmacher, Nonamacher, auch Nonnenmacher (BN): mhd. ,nunne, nonne‘ verschnittene Sau > der Schweineschneider, Kastrator
Oberfrank (HN): 1) < aus Ober-Franken stammender Mensch; 2) ÖN: Familie Frank, die im oberen Teil eines Dorfes wohnte
Oblath (BN): 1) Vermutl. Oblaten-Hersteller; 2) Oblate, der, Laienbruder; Angehöriger einer kath. Genossenschaft; 3) ON Oblath (poln. Oblotne) und Oblat (tschech. Oplatky)(Angaben zu 3 von Oblath József aus Ungarn)
Ohlmann, Ollmann: ndd. ist der ,ole‘ olde, alte Mann
Ölhorn (BN): Berufsnamen, der auf Ölschläger namens Horn zurückgeht: Ölhorn. (Ähnliche Namensbildungen gibt es auch heute noch.) Daraus könnte sich allmählich der Hausname Ölhorn entwickelt haben und daraus wiederum der FN.
Oltmann, Altmann: ÜN zu mhd. altman, oltman »alter, erfahrener Mann«. 
Oppenauer (ON): Von dem Ort Oppenau im Schwarzwald (östlich von Offenburg)
Opper: vor allem in Hessen oft vorkommender Amtsname für den Kirchendiener zu md. »opper = offergelt« Opfergeld, Messopfer (ähnlich Oppermann)
Orschler (ON): nach dem ON Orschel (z. B. Niederorschel in Niedersachsen)
Ort(h)mann: Der am Ort, am Ende des Dorfes, der Straße Wohnhafte. Sehr häufig in ganz Deutschland. (~ Ament)
Ortner(ÖN): Tiroler FN, < ,Ort‘ = Ende einer Siedlung (auch: Ortmann, Artner, Art(h)mann)
Oswald, Oswal(d)t : 1) eine altsächsische Nebenform von Answald (ans + walt); 2) heilige Oswald (7.Jh.), König von Northumbrien; Im Rahmen der Missionstätigkeit angelsächsischer und schottischer Mönche auf dem Festland fand sein Kult auch in Deutschland Verbreitung, vor allem im Alpenraum. 
Otto (PN): Name deutscher Könige und Kaiser; zahlreiche Varianten wie Ott, Otte, Utto
Ottmayer : Zusammengesetzter FN aus Ott (Otto) und Mayer
Pacher (ON): bayer. Variante von Bacher > aus Orten wie Bach, Bachern
Palatin (lat.): Hügel in Rom; frühere Bezeichnung des Pfalzgrafen (Besitzer einer Burg oder Palastes). Heute im nördlichen Baden-Württemberg anzutreffen.
Pant(e)l, Pantelmann (obd.): der heilige Pantaleon; auch Bantleon, Bantleon
Papp: (Bay., Tirol), schwäb. Bapp; mhd. pap = Kinderbrei. Sehr häufig in ganz Deutschland.
Paus: 1) Baus (s. dort); 2) ÜN zu mnd. paves, pawes, später pawest, pauwst »Papst«, deutet auf ein paptsähnliches Verhalten des ersten Trägers hin. 
Pausch 1) Oberdeutsche Schreibweise von Bausch: ÜN zu mhd. busch »Bausch, Wulst, Knüttel«, auch »Knüttelschlag«. 2) HN zu dem ON Pauscha (Sachsen-Anhalt)
Paxian 1)(VN): vermutlich eine KF zu Bastian (< Sebastian; 2) Frau Kaiser geb. Paxian aus Remshalden schreibt (2005): Von unserem Vater Rudolf Paxian – er ist 1915 in Budajenö geboren – ist überliefert,  dass der Name aus dem Französischen stamme (Elsass/Lothringen) und ursprünglich „Passion“ geschrieben wurde.
Payer (HN): bayer.-österr. Form von Bayer 
Pech (KN): tschech. KF zu Peter (auch: Pecha)
Pehl: 1) verkürzte Form des Heiligennamens Pelagius; 2) KuF aus Pehlgrim – einer Variantes des RNs Pilgrim (Pilger, Pilgram, Pilgrim(m))
Peller (ÜN): siehe Beller!
Pentz, Penz (PN): < KF zu Penzold; z. T. auch ON
Perl: 1) z. T. KN – wie Berl – zu Berold; 2) z. T. ÜN des Perlenverarbeiters; 3) z. T. ON Perl
Perndl, Berndl : KF zu Perner, Bernher (altd. PN)
Pertschi (VN): KN zu Berthold; in Ungarn wurde daraus Percsi; auch Bertsch/i
Pertl (VN): Bertel, Koseform zum PN Berthold (mhd. »der glänzend Waltende«). Sehr häufig in Oberbayern.
Pertz(e)l: Ähnlich Pertl bay. KF zu Pertz, Bertz < Berthold
Petri, Petry (VaN): VN Peter + patronym. Suffix -i, -y [lat. Gen.] > Sohn des P.(auch Petri(c)k)
Petsching (VaN): ostd.-slaw. KF zu Peter: Petsch + patronym. Suffix -ing > Sohn des P.
Petz (KF): häufig in Bayern (auch: Petzl), < Betz (thür.-fränk.) KF zu Bernhard, seltener zu Bertold; ostd.-schles. Petz-old = Peter
Pfaff (BN): Häufig vorkommender FN. Pfaffe ist die abwertende Form für den Geistlichen oder Pfarrer. Nicht nur er bekam diesen FN, sondern auch seine Verwandten und Bediensteten.
Philipp(PN): Name des Vaters Alexander d. Gr., König Philippos von Makedonien < gr. Pferdefreund; auch: Philippi, Philipps, Phlips, Philippsen, Filip, Filips etc.; KF Lipp, Lipps
Pichler, Pichl (ÖN): bay., österr. FN, ~ Bichler = Bühler > am Hügel (Bühl) wohnhaft
Pickner (ÜN): wie Picker, Pickert, der Pickende, Stechende
Piller (ÖN): = Biller ~ Bühler < 1) ÖN, nach Wohnstätte am Bühel (Hügel); 2) ON Bühl
Pilsinger (ON): nach dem ON 94431 Pilsting; 2) BN Pilzsammler, -verkäufer. Kommt heute in Deutschland nicht vor.
Pinter (BN): Meint den Faßbinder, obd. Pinder, Pinther.
Piribauer (ÜN): Bauer mit vielen Obstbäumen (> Birnenbauer)
Pisch, Pesch: 1) ÖN: rheinischer Flurnamen mit der Bedeutung »mit Weidengebüsch bestandene Wiese« (< lat. pascuum »Weideplatz«) 2) slawische Ableitung von Peter 
Pitz: 1) WN, der aus entrundeten Formen zu md. putze, pütte, mnd. putte »Lache, Pfütze« entstanden ist (Hessen, Niederrhein, Saarland). 2) obd. Bitz(er): a) WN zu mhd. biziune »eingezäuntes Grundstück«, mhd. bitze, nhd. mda. Bitze »Baumgarten«. b) ON Bitz; 3) ÖN zu ladinisch Pitz (Ecke, Bergspitze)
Platthy (ÜN): Plathner > Platner > Blatner < mhd. ‚blate, plate‘ metallener Brustharnisch, Plattenpanzer > Platthy = Patronym zu Platth, d. h. Sohn des Pl.
Pleier siehe bei Bleyer!
Plett (ON od. BN): Nach den Orten Plettau, Plettenberg; häufig in Hamburg; Plätte = landschaftlich Bügeleisen, Plätterin = Bügelfrau; Platt = Hochläche; bair.-östr. Plätte = flaches Holzboot oder Schiff. Sehr oft im nördlichen Deutschland anzutreffen, aber auch im S.
Ploß bay. = Bloß ,nackt, ärmlich‘ für einen armen Menschen
Poch: siehe Bach
Pokorny (ÜN): Tschechisch-polnisch „untertänig, demütig“, ein dienerhafter Mensch
Pollinger (VaN): Poll (< Pohlmann < am Pfuhl, Sumpf wohnend) + VaN-Suffix -inger
Polt, Pöltl (VN): bayr./österr. Polt, Pölt(l) KF zu VN Hippolyt(os): Heiliger > ON St. Pölten
Porst (ÜN): 1) obd. Familienname, der sich von mhd. »borst« = Borste ableitet; ein borstiger, unangenehmer Mensch. 2)  Wohnstättenname oder Übername zu nhd. Porst. 3) Ortsnamen (Sachsen-Anhalt, ehem. Pommern/jetzt Polen). 
Prager (ON): Herkunft aus Prag oder auf Handelsbeziehungen mit der tschechischen Hauptstadt hindeutend
Pratz (ÜN): Von Brat (slaw. »Bruder«; > Bruder); Angeber, Muskelprotz. Oft im nördlichen Baden-Württemberg, aber auch in Bayern u. a.
Pray (ÜN): BerufsÜN des Bräuers
Prech: Vermutlich eine Abkürzung des Holzhandwerker-Berufs, der Hanf- und Flachsbrechen (ua-Mundart: Prechln) herstellte. Es könnte aber auch die Koseform von Albrecht Brecht oder Precht dahinter stecken. Als Prech geschrieben kommt der Name in geringer Zahl in Baden-Württemberg und Saarland vor. Mit B geschrieben ist er sehr häufig in ganz Deutschland von N bis S, v. a. aber im westlichen Teil. Brech könnte auch auf den ON Brech zurückgehen. 
Preininger (ÜN): bay./österr. Brein/Prein = Hirse > Preininger = Hirsebauer, d. h. Bauer, der Hirse anbaut. 
Presser (ÜN): Bedränger, Erpresser, Treiber, Druckausübender
Priegl, Priegel (ÖN): wie Briegel = Brühl < sumpfige Wiese; Anzutreffen in Oberbayern und Tirol.
Priesching: vermutlich auf ON mit bris- (bres-) Birke in Ostelbien (wie Priesen, Prießen) zurückgehender FN mit dem Suffix -ing. Varianten sind Presing, Pressing.
Prinz (ÜN): mhd. ‚prinze‘ Fürst, Statthalter > auch Name für Bauern (~ Kaiser, König etc.)
Prinzinger (VaN): Sohn des Prinzen <> Prinz + VaN-Suffix -inger
Pritz (ON): 1) < auch: Britz < ON Britz/Brandeburg; 2) < KN zum alten slaw. PN Pritzlaff
Privitzer (ON): ? ON Priewitz
Pröhle (ÖN): mhd. ‚brüel‘ sumpfige, von Gebüschen bestandene Wiese, Aue, Brühl; auch ON Brühl; ~ Prohl, Prole, Pröl
Prossammer: aus Pros(s) (obd. Variante von Bros – einer KuF vom Ambrosius) und dem Flussnamen Ammer
Puchler (ÖN): Puchel, Püchl, Püchler = obd. Büchler > am Buchenwäldchen Wohnender. In ganz Deutschland, v. a. aber im S.
Purgel (PN): ~ Burg(e)l KF zu ? Purkhart ~ Burghart, Purgold ~ Burgold
Putz: 1) KF von Burkhard 2) ÜN zu mhd. »butze« Poltergeist, Schreckgestalt; 3) ÜN zu mnd. »putz« Name des Teufels; 4) Flurnamen (zu md. »putze, pütte, mnd. putte« Lache, Pfütze)
Pyrker (ÖN): nach Wohnstätte oder Herkunft von einem Birkenort (~ Pirk, Pirkner)
Quintz (VaN): nach dem lat. Quintus (= der Fünfte im alten, mit März beginnenden römischen Kalender) > Name von Knaben, die im März geboren wurden; eingedeutscht: Quint, Quinten; Quintz ist das Patronym von Quint.
Rabl (ÜN): bayr. ÜN für Mensch mit Aussehen und Eigenschaften von Raben, Krähen
Rack (ÖN): ndd. ‚rak‘ feuchter Schmutz > ? ÖN nach der Wohnstätte an einem sumpfigen Gebiet; Es könnte auch ein ÜN nach ,Rack(e)‘ Krähe sein. In Trautsondorf/Hercegkút (Tokajhegyalja) wurde daraus Rák.
Radl: 1) ON und ÖN nach den ON Radel/Bay.; 2) BN Radmacher
Raile, Reile: Bay., Württ., < Reule < älter Rübelin < Rülin = Rauh, der Rauhaarige (mhd. rû)
Rainer s. Reiner
Ramm: 1) ÜN zu mhd. ,ram‘ Widder, Schafsbock; 2) Herkunftsname zu dem gleich lautenden ON (Mecklenburg-Vorpommern, bei Danzig)
Rassler: 1) BN, Hersteller von Rasseln (Knarren, Klappern); 2) ÜN, Lauter, lärmender Mensch
Rauch, Rauh, Rau (ÜN): < mhd. rûch, rûh, rû > Rauhhaariger, auch Rauhbeiniger, Grober
Rauscher (ÜN): ein Mensch, der laut redet, prahlt und angibt.
Reber: (BerufsÜN) 1) zu mhd. rëbe »Rebe, Weingarten« für den Weingärtner, Weinbauern. 2) zu mhd. rabe »Rübe« für einen Bauern, der Rüben anbaute. 3) Vereinzelt auf eine verschliffene Form von Reuber (Rauber, Räuber) zurückgehender FN.
Rechner: 1) BN zu mhd. ,rechnœre‘ Rechner, (amtlicher) Berechner; 2) ON Rechen, Rechenau
Rechnitzer (ON): < ON Rechnitz/Steiermark (ung. Rohonc)
Redling: VaN zum Berufs-ÜN zu mhd. redel, redeln »Rädchen« für einen Drechsler oder Metallarbeiter, der Rädchen herstellte. 
Regener, Regner: 1) ON zu dem Orts- und Gewässernamen Regen (Bayern). 2) Aus dem alten deutschen Rufnamen Raginher (Reiner) hervorgegangener FN.
Reiber: 1) BN oder ÜN zu mhd. ,rber‘ Reiber, Badeknecht, später Bube, schlechter Kerl; 2) Durch Entrundung entstandene Form von Rauber, Räuber.
Reich (ÜN): Meint einen reichen Menschen.
Reichardt (PN): = Richhard (kühner Herrscher)
Reichert (PN): jüngere Form (seit etwa 1500) von Richhard (kühner Herrscher)
Reile = Raile
Reiner: 1) Nach dem männlichen VN Rainer, Koseform von Reinhard oder Reinhold; Reinher war ein beliebter PN; 2) Nach der Wohnstätte am Rain (Waldrand)
Reinhardt (VN): Männlicher Vorname – abgeleitet vom germanischen Ragin-, Regin-hard, was »im Rate kühn« bedeutet. (= Ein mutiger, starker Mensch). Sehr häufig in ganz Deutschland, v. a. aber im N.
Reis, Reiß (ÖN/BN): 1) ~ Reiser, Reißer; 2) KF zu Sacharias > Ries, Reis(ch)
Reiser, Reißer: BN zu mhd. ‚reisære, -er‘ der eine Reise, einen Feldzug macht, Krieger; auch ÖN zu mhd. ‚ris‘ Reis, Reisig, Zweig, Gebüsch, Gesträuch; Häufig in Bayern und Baden-Württemberg.
Reismüller (ÖN): Besitzer einer Mühle im Reisig, im Gehölz. In Baden-Württemberg und Bayern u. a. anzutreffen.
Renner: 1) BN nach mhd. ,rennœre‘ Reit- oder Stallknecht, reitender Bote, mnd. ,renner‘ leicht bewaffneter Reiter; 2) ÜN nach mhd. ,rennœre‘ ein viel beschäftigter, hin und her rennender Mensch
Ried(e)l neuzeitliche Variante des mittelalterlichen Rüdel, KF zu Rüdeger (Rüdiger, Riediger, Rieger)
Rieder (ON): 1) < ON Ried; 2) < ÖN, Wohnstätte am Sumpfgelände, das mit ,Ried‘ (Schilf, Röhricht) bewachsen ist.
Riemelli (BN): alemannische Verkleinerungsform von Riemen = Riemenschneider > ÜN des Schusters. Heute ausgestorben.
Ries = Sumpfort (ris), feuchte Stelle im Wald; Riese = großer Mensch, ÖN Ries, Rieß. In ganz Deutschland vorhanden.
Riesing : Rieser (schweizerisch) alemanische Form von Reiser; zum örtlichen Namen Ries: Reisig, Reisicht, Gesträuch; ON Ries bei Passau. Heute in O-Deutschland (Chemnitz, Halle u. a.) anzutreffen.
Riffer, Riffel: BerufsÜN zu mhd. ,rifel‘, fnhd. ,riffel‘ Flachskamm zum Abreißen der Samenkapseln des Flachses für den Hersteller oder den Benutzer.
Ringelmeier 1) BN zu mnd. ringel »Zuber« für den Hersteller oder den Benutzer + Meier; 2) ÖN nach der Wohnstätte eines Meiers am Ringel
Ritschmann (VN), auch Rutschmann, Rütschmann, obd. Koseform zu Rudolf; ebenso: Rietsch aus Rütsch KF zu Rüdiger bzw. Rudolf; Kommt heute in Nord-Baden vor.
Rittinger (ON): nach dem ON Rieding(en) > Riedinger (aus R.) > Rittinger
Ritz, Ritzel 1) Mit -z-Suffix gebildeten KF von RN, die das Namenwort rhhi (Richard, Heinrich) oder hruod (Rudolf) enthalten; 2) Eine KuF von Moritz (Mauritius); 3) KF zu Heinrich (ähnlich Reitzel)
Rochlitz:  HN zu dem ON Rochlitz (Sachsen)
Röck (ÜN): mhd. ‚rocke‘ Roggen > Röck|ner (Roggenbrotbäcker)
Rohn (ON): Ähnlich Rohne, Rohner(t): ostd. FN zu den ON Rohne, Rohna, Rohnau.
Rohrbacher (ON): aus Rohrbach stammend
Roland (VN): Paladin Karls des Gr. > VN Roland – germ. Form (H)rodnand = ruhmvoll und kühn. Sehr häufig in ganz Deutschland.
Rosmer (BN): vermutlich verschliffen aus Roßmaier < Roßhändler, -bauer
Rosner (ON): Ähnlich wie Rösner, Roesner kann R. vom ON Rosenau (Schlesien, Ostpreußen, Orteil von Nürnberg, Bayerischer Wald, Österreich, Böhmen, Mähren) kommen. Außerdem kann R. auch Hausname (HN) sein (Bewohner eines Hauses mit gemalten oder lebenden Rosen an der Fassade). R. kann auch örtlicher Name (ÖN) sein: Besitzer eines Hauses in einem Rosenhain. Sehr häufig in ganz Deutschland.
Roßmann (BN): Rosshändler, -bauer. Sehr häufig in ganz Deutschland. Auch: Rosmer
Rott (ÜN): irreführende Schreibweise von Rot(h) > der Rote: Mensch mit rotem Haar oder roter Haut
Rottenbiller (ÖN): jemand, der am Rothenbühl (roter Hügel aus Buntsandstein, Rotliegnedem) wohnt.
Rucht (ÜN): < auch (aleman.) Ruch, Ruchti < rau(h): Mensch mit starkem Haarwuchs
Ruck: 1) ÜN nach mhd. ,rück(e), ,ruck‘ Rücken > jemand mit einem Buckel; 2) Wohnstätte auf einem Hügel, Rücken; 3) KU zur KF Rucker, Rücker von Rüdiger
Rudlof(f): Mundartform für Rudolf (Thür., Sa., Schles.)
Rupp: KF zu Ruppert, Rupprecht (s. u.)
Ruppert (VN): KF zu Rupprecht (ruhmglänzend)
Rußwurm (ÜN): frk. ÜN für den Köhler
Rust: 1) In vielen Fällen auf den Flurnamen Rust (= Röhricht, schilfreiches Gebiet) zurückzuführen. 2)BÜN zu fnhd. rust(baum) »Rüster« (eine Ulmenart): Wagner oder ein anderer Holzhandwerker; 3)ON (Baden-Württemberg, Österreich, Böhmen).
Ruth: Biblischer, weiblicher Vorname > Muttername
Rutsch (KF): eine Koseform von Rudolf; auch: Ruoz, Rutze, Ruß etc.
Sachs(e) (HN): s. bei Sax!
Sahm, Sam, Saam: (Ostpreußen) 1) slaw. Personenname Samo (< KF zu Samobor); 2) BN, Samtweber > Samweber; 3) event. KU zum Sammann = Sandmann < Sandfuhrmann (> Santner). (Hat nichts mit dem ung. Wort »szám« = Zahl, Nummer zu tun!)
Saier (BN): alem. Saier = Säer, Säemann > ÜN für Bauer, Landwirt [in ung. Schreibung: Szájer]
Saltzer (BN): obd. Salzhändler; auch Salzer, Salzmann
Salzinger (BN): 1) ON Salzing (heute: 84543 Winhöring/N-Bayern); 2) Salzsieder, -händler; Heute in Baden-Württemberg und Bayern sowie Österreich verbreitet.
Sameth, Sammet: BN der Sammet-Weber oder -Händler 
Samweber (BN): Sam(me)t-Weber oder Samthändler; Kommt in O-Bayern vor.
Santner (ÖN): Nach einer Wohnstätte auf sandigem Gelände; eventuell auch Sandfuhrmann, Sandgrubenbetreiber (> Sentner); Häufig in München.
Sattinger (ÜN): meint vermutlich Sohn/Tochter eines gut genährten Menschen <> satt + -inger (Suffix, das die Zugehörigkeit zu einer Person, einem Ort etc. andeutet.) 
Sauer (ÜN): Ein böser, grimmiger Mensch; Anzutreffen in Bonn, Ruhrgebiet, Frankfurt a. M., Heidelberg, Hannover, Berlin.
Saut(t)er, Sautner: (BN) zu mhd. ,suter‘ Näher, Schneider, Schuster; ~ Sautter, Seiterle (schwäb.), Sutter, Sütterle, Sütterlin (alem.); lat. Sutor < mhd. ,sûtor‘ Näher > auch Schneider, Flickschuster; im Südwesten des deutschen Sprachgebiets heimisch.
Sax (HN): wie Sachs(e) auf das ndd. Sasse, Saß zurückgehend; weist auf die Herkunft aus dem Volksstamm der Sachsen hin, in manchen Fällen auch nur auf die Beziehung dorthin.
Saxlehner (VN): Sax (Sachse) + Lehner (KF zu Leonhard)
Schäffer, Scheffer (BN): Schäfer, Schafhirt, -halter
Schafranek (BN): < slaw. Vatername Šafranek < Saffran = Bäckername < ,Safran‘ gelber Farbstoff aus der Krokuspflanze
Schalkhammer: „SCHALKHAMMER war vor etwa 200 Jahren SCHALKHAMER. Das zweite M wurde fälschlicherweise zugefügt. HAM kommt von Heim. Es gibt einen Ort SCHALKHAM in Salzburg / Österreich. Die Schalkhammer kamen über Salzburg (17. Jh.) und Niederösterreich/Wien (auch derzeit) z. B. nach Ungarn. Der Name SCHALK war bereits im Jahre 900 !! bekannt. Die SCHALKEN waren die „Bürokratie“ der Bistümer (z. B. Freising/D). Bereits in Gründungsurkunde Österreichs wurde das Lehen (= Österreich) durch den Reichsschalk zu Freising vergeben! In den Jahren 1200 – 1700 waren die Schalken im süddeutschen Raum z .B. als Fuhrleute der Bischöfe tätig. Der direkte Name Schalkham(m)er lässt sich ohne Unterbrechung bis ins 16.-17. Jh. in die Bistümer im Salzburger Raum rückverfolgen – und ist nur durch einen Kirchenbrand unterbrochen.“ (Mitgeteilt von Univ. Prof. Dr. Thomas Schalkhammer, A-3072 Kasten 105 / Österreich, 11.12. 2002)
Schaller (ÜN): mhd. Prahler, Angeber, Aufschneider. Sehr häufig in ganz Deutschland.
Schanda : 1) ON, Herkunft aus Schandau/Sa. > Schander; 2) ~ Schandel
Schandel (BN): mhd. ,schandel‘ und frz. chandelle > Kerze > Kerzenhersteller, -macher
Scharb (ÜN): mhd. ‚Scharbe‘ Schwimmtaucher (Vogelart) > ? Edelknecht
Scharenpeck (BN): Schar + Beck (< Bäcker) < vermutl. Angehöriger einer Schar, die im mittelalterlichen Städten  einen Backdienst versah.
Scharinger (ON): ? ON Scharling > FN Scharlinger
Scharrer (ÜN): obd. meint wohl den Geizhals < mhd. ,scharren‘ kratzen (> kratzhart = Geizhals, Wucherer)
Scharnbach (ON): ON Scharnbach
Schattinger (BN): vermutlich eine mit dem patronymischen Suffix -inger erweiterte Form des FN Schatt: mnd. schat = Schatz, Geldschatz > Sohn eines Reichen
Schatz (BN): Jemand, der es mit Geld- oder sonstigen Schätzen zu tun hat, Schatzmeister. Sehr häufig in ganz Deutschland.
Scheich (ÜN): obd. wie Scheu, Scheuch, Schiach ein ,scheuer, schüchterner‘ Mensch; auch abschreckend, scheußlich < mhd. ,schiuhlich, schiuhe, schiuwe‘ Scheu, Abscheu
Scheirich (zu Scheuer, Scheune): ein in der Scheuer, Scheune beschäftiger Mensch. Heute v. a. in Baden-Württemberg und Bayern vorkommend.
Scheithauer (BN): Holzspalter, Holzscheiter < spaltet den Baumstamm in Scheite.
Schellhorn (ÜN): bair.-frk. FN auch Schöllhorn, mhd. ’schelle-horn‘ Posaune > ÜN des Hornbläsers (Jägers, Nachtwächters usw.)
Schener (ÜN): wohl mundartliche Form von Schöner
Schengel (ÜN): auch Schenkel < nach auffallendem Schenkel (Lang-, Kurz-, Hasen- etc.)
Schenk (BN): mhd. »schenke« = einschenkender Diener; später auch Hofamt (Mundschenk), Gastwirt. Sehr häufig in ganz Deutschland.
Schenkengel (BN): Doppelname: Schenk (= Gastwirt) + Engel (= Hausname) > Gastwirt zum Engel
Scherlein (BN): von obd.-bair. Scherl = kleine Schere; ÜN des Scherenschleifers bzw. Scherers (Tuch-, Gewand- oder Bartscherers); Kommt heute in Mittelfranken vor.
Scherzl (ÜN): obd. Verkleinerungsform von Scherz, Scherzer > Spaßmacher, Gaukler, Possenreißer 
Schi(e)binger (VaN): verm. KU Schieb zu PN Schiebold + VaN-Suffix -inger > Sohn des Schiebold
Schießler (BN): obd. für Schüssler < Schüsselhersteller
Schild: 1) BÜN zu mhd. schilt »Schild; Wappenschild, Wappen« für den Schildmacher, Schildmaler oder Wappenmaler; 2) WN, auf einem schildförmigen Grundstück Wohnender; 3) HN, Bewohner oder Besitzer eines Hauses mit einem Schild
Schiller (ÜN): obd. Schieler
Schillinger: 1) HN zu den ON Schilling (Bayern), Schillingen (Rheinland-Pfalz, Ostpreußen); 2) ÜN nach Leistungsverpflichtungen: Jemand, der seine Abgaben in Schillingen leisten musste.
Schimert (BN): = Schiemer < mhd. ’schieme‘ Schemel, Bank > ÜN für den Tischler, Schreiner
Schimmer: obd. ÜN zu mhd. ›schime‹ Schatten, Schattenbild bzw. mhd. ›schëme, schëm‹ Larve, Maske 
Schindler, Schind(e)l, Schindele (BN): Oberdeutsch-schlesisch der Hersteller hölzerner Dachschindel. Im Mittelalter waren Privathäuser fast nur mit Schindeln gedeckt. Sehr häufig in ganz Deutschland.
Schlägel, Schlegl (BN) = obd. Werkzeug zum Schlagen, vielleicht Schlächter.
Schleicher (ÜN): Ein leise gehender, schleichender Mensch.
Schlecht (ÜN): mhd. ,gerade, schlicht, einfach‘ < ein einfacher, unkomplizierter Mensch
Schleier (obd.): ÜN des Schleiermachers, -händlers, -webers <> mhd. sleiger, sleier, sloiger, sloier ,Scheleier, Kopftuch‘; auch Schleyer, Schlayer 
Schlutt (ÖN): geht auf einen Flurnamen Schlutt [Schlott = Schlamm] zurück
Schmalzhaf (ÜN): Schmalz + Haf (obd. Topf, Napf) Berufs-ÜN eines Schmalz-, Fetthändlers oder Metzgers
Schmausser (ÜN): nach ‚Schmaus‘ für reichhaltiges, gutes Mahl > ein Genießer (~ wie Schmeck)
Schmolz (BN): mundartliche Form von Schmalz, = Schmölz
Schmölz (BN): = Schmalz > Schmalzhändler. Kommt heute in Oberschwaben (Füssen, Isny u. a.) und im übrigen S-Deutschland vor.
Schmuck (ÜN): mnd. ,smuck‘ schmuck, zierlich (schmiegsam)
Schnabl (ÜN): ein geschwätziger bzw. viel essender Mensch (~ Schnabel, Schnebele)
Schneider (BN): Handwerksberuf Schneider (s. auch Sauter)
Schober, Schöberl: bäuerlicher ÜN (~ Schobert)
Schobert 1) BerufsÜN zu mhd. ,schober‘ Schober, Haufen, bes. Heu-, Stroh-, Getreidehaufe, für einen Bauern. Häufig im oberdeutschen Gebiet; erweitert zu Schobert (bay.) mit sekundärem -t oder -th. 2) Schubert: BerufsÜN zu mhd. ,schuochwürhte, schuochworhte, schuchwarte‘ Schuhmacher 
Schönig, Schöning (ÜN): mhd. meint nicht nur ‚von schöner Erscheinung‘, sondern auch ‚fein, sittig, freundlich‘.
Schönleber ÜN für jemanden, der ein schönes Leben führt.
Schöpf (BN): mhd. ’schepe‘ Schöffe
Schöpflin (ÜN): ähnlich wie der Breit- und Großkopf trug wohl auch der Schöpflin auffälliges Haar.
Schreck, Schröck (bayerisch): Einer, der anderen Angst macht, einen Schrecken einjagt.
Schriffert (BN): ist die ost–mitteldt-e Form von Schreiber < des Schreibens kundiger Mann im Dienste weltlicher oder geistlicher Herren; mhd. ,schrîber‘ > ndd. Schriever, Schriefer; Daraus entwickelte sich Schriffer + Suffix -t (typisch für ost-mitteldt-e FN wie Tresselt, Weinelt etc.)
Schrott, Schroth: Schroth: ÜN zu mhd. ,schrot‘ Hieb, Stich, Wunde; Stück eines Baumstammes, Holzprügel, Klotz, übertragen für einen grobschlächtigen, plumpen Menschen.
Schule(c)k (ÖN): nach dem Wohnort an der Schulecke
Schulmann (BN): usprünglich Kloster-, Kirchenschüler, angehender Kleriker, Scholar (~ Schuler, Schöler)
Schumann (BN): Schuhmacher, Schuhhändler; auch: Schubert, Schuckert, Schuster
Schult(h)eiß (BN): „Ursprünglich ein Verwalter, der jemanden heißen kann seinem Grundherren (schuld) abzuleisten, woraus sich viele Funktionen in Rechtsprechung, Ortsverwaltung entwickelten.“(2) Auch: Schulz(e), Schult(e), Scholt(e), Scholz(e), Scholtis, ung. Soltész
Schunter (ON): von der Schunter bei Braunschweig (prähistorischer Flussname); Scuntra > Schondra/S-Röhn (< ’scunt < scut‘ Schmutz)
Schuth (ÜN): ndd. ‚Schuth, Schüte, Schüthe‘ kleines, flaches Schiff zum Warentransport > ÜN für Schuten|besitzer, -räuber
Schütt = obd. Schütz(e): Meint im Allgemeinen den Feldschütz, Flurschütz oder Feldhüter, aber auch den Schützen (= Schießender); siehe dazu eine erweiterte norddt. Erklärung: http://www.familie-greve.de/index.php?name=PNphpBB2&file=viewtopic&t=3276 
Schwalm (HN): von der Schwalm – Fluss- und Landschaft in Hessen – stammend 
Schwarzinger (BN): Meint wohl den Schwärzer, d. h. den Tuchfärber < Schwarz + patronym. Suffix -inger. Heute in Baden-Württemberg, Bayern und Ruhrgebiet anzutreffen.
Schwarzkopf (ÜN): Mensch mit dunklen Haaren
Schweighoffer (ÖN): Hofbesitzer in einem sumpfigen Gebiet (Bayern, Österreich).
Schweininger (ON): Zusammengesetzter Name: Sohn des Schw.-Händlers < Schwein (~ Schwinn, Schwien für Schweinehändler) + patronym. Suffix -inger. Im Telefonbuch findet man heute in D. 42 Einträge mit Schweininger, die meisten davon in Franken und Alt-Bayern. Möglicherweise sind die ersten von dort nach Ungarn ausgewandert. Da Werischwar eine ältere dt. Ansiedlung als Dag und Saar ist, sind sie vermutl. dorthin gezogen und von dort nach Dag bzw. Saar. Saar ist vorwiegend mit dt. Siedlern aus W. besiedelt worden (von 1729 bis 1734). Im Saar-Buch von Burkhardt-Szekeres findet man im Haus-Nr. 48 Josef Schweninger [ohne -i-](36) mit Ehefrau Anna Maria (32) mit den Söhnen Josef (10) und Anton (6). In einer Esterházy’schen Ansiedlungsliste etwa 10 Jahre später kommen sie nicht mehr vor. Burkhardt-Szekeres schreibt auf S. 12 »Mehrere Familien haben die Flucht in die [das] Bánát ergriffen, wo sie bessere Verhältnisse fanden.« Dort kam der FN in Hatzfeld, Lovrin, Kunbaja, Weprowatz und noch anderen Ortschaften und Städten vor. Auf dem Saarer Friedhof finden wir noch 5 Gräber mit dem gleichen FN! Laut Telefonbuch gibt es in Ungarn noch 29 Schweininger: in Saar und Umgebung ebenfalls!
Schweizer: ein aus der Schweiz stammender Mensch (auch: Schweitzer, Svájcer)
Schwendt: obd. zum Flurnamen Schwende ,geschwendete, gerodete Waldstelle
Schwind: obdt. ÜN zu mhd. »swinde, swint« gewaltig, heftig, ungestüm, gewandt; grimmig, böse, schlimm, gefährlich
Schwing (KuN): ist die Kurzform der Satznamen wie Schwinghackl, Schwingenschlögel (Schwing den Hammer = Schmied, das Beil, den Schlegel = Fassbinder)
Segner (obd. BN): mhd. ’segner‘ Zauberer, der den Zaubersegen spricht.
Seid(e)l (VN): KF zu VN Seifrit, Seifert
Seiler (BN): Hersteller von Seilen, Stricken, Schnüren, Kordeln
Seipel: KF zu Seipolt, Seibold; häufig in Oberschwaben, Bayern
Selig: 1) ÜN zu mhd. sælec, sælic, mnd. selich, salich »gut, glücklich, beglückt, Glück bringend, gesegnet, fromm, heilig« für jemanden, der Glück hatte oder für einen guten, wohlgearteten Menschen; 2) Als jüdischer FN Übersetzung des hebräischen Namens Baruch (»der Gesegnete«)
Semmelroth: verm. BerufsÜN für einen rothaarigen Bäcker
Semmelweis (ÜN): lat. ’simila‘ Weizenmehl > ahd. ’semila‘ > obd. ‚Semmel‘ Brötchen-, Weißbrotbäcker
Semmler (BN): Semmel-, Weißbrotbäcker
Sentner (ÖN): Ähnlich wie Santner von Sand (Sänd) abzuleiten (> Santner). Anzutreffen in Baden-Württemberg, Bayern, aber auch in N- und W-Deutschland.
Seyer (BN): mnd. ’seyen‘ säen > nd. BN Säemann. Heutige Form in Ungarn: Szájer.
Sickinger (ON): < ON Sickingerhof und Landschaft Sickinger Höhe in der W-Pfalz
Siebert (PN): ndd. Form für den PN Sigbert (> Siegert und Sieghart = der sieghafte Heerkämpfer)
Sierer: vermutlich slaw. Form von Käser, Käsehersteller
Sigrist : Sigrist, Siegeris(t): alem. für Küster, Mesner (ahd. sigristo aus mlat. sacrista); ältestes Vorkommen: Heinrich der Sigrist 1316 Klingnau/Aargau. In Ungarn wird der Name als Szigriszt geschrieben, die Aussprache ist unverändert.
Simon (PN): alter kirchl. PN < Apostelname < hebr. Schimeon = Erhöhung
Simonek, Schimonek (VaN): slawisch-polnische Form von Simon (= Erhörung). Mit Si- geschrieben im westlichen Deutschland von N bis S; mit Schi- geschrieben in Hamburg und Pinneberg.
Sing (ON): obd. ON Sing < Flurname
Singer (ON oder BN): Nach der Stadt Singen westlich des Bodensees oder nach Sänger, Kantor, Musiker. Sehr häufig in ganz Deutschland.
Sitsch (KF): ist eine Form zu Sitz < KF zum alten germ. PN Siegfried (< Sigu + Fried)
Sommer = Jahreszeitenname, der mit der beruflichen Tätigkeit im Sommer zu tun hat. Sehr häufig in ganz Deutschland, v. a. aber im N.
Speidler: Speiel, Speil (obd.), Spail (ua-Mundart) = Holzsplitter, -keil, übertrieben: Grobian.
Speiel = Speidler
Speier (ON): Dieser Familienname hat seinen Ursprung in der Stadt Speyer am Rhein. Sehr häufig in ganz Deutschland.
Spet(h), Spät(h)(ÜN): Spätaufsteher, Langschläfer 
Spirka (ON): Ortsname nach einem Weiler namens Spirka (=> Siegsdorf/Oberbayern).
Spitzer: 1) ÖN für jemanden, der auf einem spitz zulaufenden Gelände siedelte (zu mhd. spitze »Spitze, spitzes Ende, Landspitze«); 2) ON Spitz (Bayern, Österreich); 3) ÜN zu mhd. spitz(e), spiz »spitz, spitzig« nach einem äußerlichen Merkmal (z. B. Kopfform, spitze Nase) oder nach dem Verhalten (fnhd. spiz »spitzfindig«)
Spranz, Spren(t)z ÜN zu mhd. spranz »Geck, Stutzer« 
Springinseis (BN): Satzname, der besagt: »Spring ins Eisengeschäft!«, d. h. Eisenhändler oder -bearbeiter. In Deutschland ausgestorben.
Stadler (BN): obd. Stadtler, Städtler = mhd. ,stadeler‘ Verwalter des Stadels (= Vorratsscheune)
Stagel(ÜN): alem. Stagel = Stange, Stock, Zaunstecken; vermutlich jemand, der Stöcke, Stecken für den Zaun herstellte. Stahl, obd. Stohl1) BerufsÜN zu mhd. stahel, stal, mnd. stal »Stahl, stählerne Rüstung, Stahlbogen der Armbrust« für einen Schmied, 2) z.T.ÜN für den Träger einer Rüstung aus Stahl, 3) bildlich ÜN für einen harten, unnachgiebigen Menschen. 4) vereinzelt HN zu den ON Stahl (Rheinland-Pfalz)
Starz (ÜN): obd. Wurzelstock, Stubben, Ritter (~ Storz (ÜN): obd. (Kraut-)Strunk, Knorren) > grobknochiger oder grobschlächtiger Mensch
Staub (ÜN): wie Staib, Staiber, Steib, Steiber, Stoiber usw. ÜN des Müllers
Steckl siehe Stöckel
Steer: ÜN oder Hausname zu mhd. »stër(e)«, »sterre« Widder, Schafbock. Stegmaier (ÖN): An einem Steg ( = schmaler Fußweg) oder Brücke wohnender Maier. = Stegmar ( > Meyer). Besonders häufig in Baden-Württemberg.
Steierhoffer: ÖN nach dem Gehöft namens Steierhof, also jemand vom diesem Hof
Steiger (BN): 1. mhd. stger »Steiger, aufsichtsführender Bergmann«.  2. Seiltänzer, ein Fahrender. 3. ÖN auf -er zu mhd. stc, stge »Steig, Pfad« für jemanden, der an einer steilen Straße oder an einem schmalen Pfad wohnte. 4. HN zu den Ortsnamen Steig (Bayern, Baden-Württemberg), Steige (Elsass).
Steigerwald (HN): aus dem Steigerwald stammend
Stein, Steiner (ON): Kommt von den häufigen Ortsnamen Stein, Steine, Steinau usw. Sehr häufig in ganz Deutschland.
Steinbach (ON): Herkunftsname zu dem sehr häufigen ON Steinbach
Steitz: vor allem im Südhessen häufiger BN für den Tuchwalker zu mhd. »stiezen« stoßen
Stemmberger (ÖN): Flurname Stämmberg, d. h. Berg mit Bäumen (Holzstämmen)
Stephan: < griech. stephanos »Kranz, Krone«) > Mittelalter: Verehrung des ersten Märtyrers der Urgemeinde, des heiligen Stephanus, der vor den Toren Jerusalems gesteinigt wurde. Varianten von Stephan sind: Stef(f)an, Steffen, Steven; Patronymische Bildungen: Steffens, Steffensen, Stevens, Stephani. Kurzformen: Steff, Steffel;. Slawische Ableitungen: Scheppan, Szczepanski, Stepan, Steppan, Stiban, Stivan (5)
Sterzer (BN): mhd. ,Landstreicher‘ (auch: Störzer, Sterzel, Störzel)
Stick(e)l 1) ÜN zu mhd. ,stickel‘ spitzer Pfahl, bildlich für einen groben Menschen. 2) ÖN zu mhd. ,stickel‘ steiler Weg. 3) ÖN zu mhd ,stickel‘ Anhöhe
Stiglmayer: ÖN + BN, durch die Lage des Hofes (s. o. Meyer) an einem »Stiegel« (zu mhd. stigel[e] »Treppchen zum Übersteigen eines Zaunes, einer Hecke«); auch Stiegelmai(e)r, Stiegelmay(e)r, Stiegelmeier, Stiegelmey(e)r
Stiller 1) ÜN, ein stiller, ruhiger Mensch; 2) Fluss und Ort Stille, ON Still
Stockbauer (ÖN): An einer geredeten Waldstelle (mit Baumstümpfen) wohnender Bauer. Heute sehr häufig in Bayern, aber auch in Baden-Württemberg.
Stöckel, Steckl Verkleinerungsformen zu Stock (mhd. stoc »Stock, Knüppel, Stab; Baumstamm, Baumstumpf«): 1) bildlich für einen steifen, eigenwilligen Menschen; 2) ÖN: Flurname (besonders in Württemberg häufig) 
Stocker (ÖN/ON): 1) häufiger obd. ÖN > an einem Stockacker oder -feld Wohnender (ähnlich: Stockbauer); 2) auch ON: aus Orten mit der Vorsilbe Stock- Stammender; 3) Stocker, Stöcker: Berufs- oder Amtsnamen zu mhd. ,stocker‘ »Stock-«, d. h. »Gefängniswärter«.
Stohl siehe Stahl
Stöhr: 1) BN bzw. ÜN zu fnhd. stör »Ausübung eines Gewerbes im Hause des Bestellers« bzw. mhd. storære »der unbefugt ein Gewerbe treibt; Handwerker, der in fremden Häusern gegen Kost und Tagelohn arbeitet«. 2) BerufsÜN zu mhd stör, mnd. stor(e) »Stöhr« für einen Fischer.
Stoll (BN): mhd. stolle ,Gestell, Stütze‘ > ÜN des Zimmermanns oder Tischlers; auch Stolle, Stohl
Stolmar (BN): ~ wie Stegmar von Stegmaier ist auch Stolmar eine verschliffene Form von Stollmaier und seinen Varianten (Stolmeyer, Stollmayer, -eyer, -eier) < Stoll (< ÜN zu mhd. ,stolle‘ Stütze, Gestell, Pfosten für einen schwerfälligen Menschen) + Meier („Oberbauer, der im Auftrag des Grundherrn die Aufsicht über die Bewirtschaftung der Güter führt“.)
Stotz (ÜN): ein stämmiger, vierschrötiger Mensch < mhd. ,stotze‘ Stamm, Klotz (~ Stötzel)
Strack (ÜN): der Steife, Unbeugsame
Strattmann: ÖN nach der Wohnstätte an einer Straße 
Straubinger (ON): Ist auf die Stadt Straubing in Niederbayern zurückzuführen. Häufig in Bayern.
Strehli (ON): Ostdeutsch-slawischer ON Strehla/Elbe in Sachsen; Strehlen/Schlesien. Mit -i kein einziger in Deutschland, aber sehr viele als Strehl und Strehle.
Striegel 1) BerufsÜN zu mhd. strigel »Striegel« für einen Pferde-, Stallknecht; 2) ÜN für einen rauen, kratzbürstigen Menschen
Strob(e)l (ÜN): mhd.,struppig‘ (wie Straub, Struwelpeter etc.)
Ströcker= Strecker: 1) BN zu mhd. ›strecken‹ gerade machen, ausdehnen, spannen, strecken; foltern a) für einen Handwerker, der das Strecken, Spannen (z.B. bei den Schuh- und Handschuhmachern) besorgte, b) oder für einen Folterknecht.
Struphart: Aus Strupp und Hardt zusammengesetzter Name. Strupp = struppig, stachlig, »graunpert«; Hardt = Hirte (von herde, harde). Also ein Hirte mit zerzaustem Haar.
Stuber (BN): obd. Varianten Stuber, Stüber, Stieber zu den ndd. Stöver, Stöber, Stöwer = Bezeichnung für den Pächter oder Besitzer einer öffentlichen Badestube (> Bader, Baader, Beder).
Studer (ÖN): Wie der alem. FN Stüder nach der Wohnstätte in den Stauden, im Gebüsch
Stumpf (ÜN): Baumstumpf > untersetzter Mensch, auch stumpf an Sinnen
Sünstein (BN): möglicherweise ein Verballhornung von,Zündstein‘ (kieselhaltiger Stein zum Feuer-Anfachen) > 1) BerufsÜN von Zündstein-Händler; 2) örtlicher Name nach der Wohnstätte am ,Zürn-, Sünden- oder Zündstein‘ (Felsen)
Sutter, Sutor: siehe Saut(t)er
Taf(f)erner (obd): Schankwirt, Gastwirt (mhd. taverner, zu lat. taberna ,Schänke‘)
Tannenbaum (ÖN): nach der Wohnstätte am Tannenbaum (auch: T(h)anner, Danner usw.)
Taps (ÜN): obd. tapsiger Tolpatsch; ungeschickter Mensch
Tatz (ÜN): zu mhd. ‚taz‘ Abgabe, Aufschlag > Amtsname für einen Steuereinnehmer 
Tauber, Taubert (BN): Taubenzüchter
Taus (ON): Taus, Tauß < ON Taus/Böhmen
Tepper(t) (BN): schles.-ostd. BN für den Töpfer (~ Tepfer)
Theiß (VN): auch Theißen, Thaiß = Thies
Theuer: 1) ÜN zu mhd. tiur(e) »von hohem Wert, wertvoll, kostbar, teuer, bedeutend; herrlich, vortrefflich, ausgezeichnet, vornehm«. 2) HN zu dem ON Theuern (Thüringen, Bayern, Schlesien).
Thier : 1) mhd. = Wild (Reh, Hirsch; auch Dier > Jägername und Hausname; 2) ON Thier bei Waldbroel
Thies (VN): wie Theiß, Theißen, Thieß, Thießen = Sohn des Matthias
Thoma, Toma (VN): Ist eine Form von Thomas (= hebr. Zwilling, Patron der Bau- und Zimmerleute). Häufig in S-Deutschland, aber auch sonst weit verbreitet.
Thürmer (BN): mhd. ‚türner‘ der Turmwächter
Thuma (VN): Eine obd. Variante zu Thoma (s. o.)
Tick (VN): ndd. Tieck; ndd.-rhein. Tiebe, Tiebes > Mathiebe > Matthias
Tiedl auch Tiede: KF zu Dietrich
Tietschi = Dietschi
Tiggemann (VN): ndd./rhein. KF Tieg(e)s, Tigg(e)s zu VN Matthiges (< Matthias >) Tiggemann
Till, Tillmann (VN): Till, Tille, Thiele, Tiele, Diehl, Dielmann, Dillmann u. a. sind KF zu PN Dietrich.
Tiner (ON): < ? ON Thiene; event. auch Diener oder Tinner (< Zinngießer)  
Tisch (BN): Wie Tischer eine Kurzform zu BN Tischler.
Tittmann (PN): = Dittmann, im O des dt. Sprachraumes seit dem 15. Jh. für Ditmar (< Dietmar, Dietrich) gebraucht.
Tobik (VaN): slawischer VaN zu Tobias (hebr. Gütig ist Gott).
Toller (BN): vermutl. = Töll(n)er < Zöllner, Zollbeamter
Tomayer (BN): verm. Kurzform zu Tormayer, d. h. Mayer am (Stadt-)Tor
Tomoser (BN): vermutlich am Tor (Anfang) zum Moos wohnender Bauer. 
Tontsch(VN):  KF zum m.VN Anton und w. VN Antonia; Von diesem FN gibt es heute noch sehr viele in ganz Deutschland.
Tram (ÜN): fnhd. tram »Balken« für einen Zimmermann, in übertragener Bedeutung ÜN für einen langen, steifen Menschen. In der ua-Mundart bedeutet Tram soviel wie Traum. Aus Letzterem soll der FN Tram entstanden sein.
Traum (ÜN): vermutlich ein verträumter, geistesabwesender Mensch. Sehr häufiger FN von N bis S in den alten Bundesländern. In Ungarn soll daraus der FN Trám entstanden sein.
Traurig: ÜN zu mhd. trurec, truric »traurig«, ein trauriger Mensch
Treitz: vermutlich eine Variante von Treitl (obd.) = Treutel < mhd. triutel ,Geliebter‘.
Treml, Tremmel: ÜN zu mhd. »drëmel« Balken, Riegel, fnhd. »trem(el)« Balken, Stock, übertragen: ungeschlachter Kerl.
Tressel (BN): 
1) Leitet sich vom Drechsler über Drechsel, Drexl(er), Dressel, Dressler, Dres(e)l, Tres(e)l ab. In Oberfranken kommt dieser Name heute noch oft vor. Früher gab es Holz-, Knochen-(Bein-), Elfenbein- und Bernsteindrechsler. In allen Schreibvarianten v. a. in S-Deutschland häufig anzutreffen. Mit -ssel v. a. im SW in der weiteren Umgebung von Trier + W-Pfalz, Saarland, aber auch in Nürnberg, Augsburg, Tübingen, Berlin u. a. Mit -ssl, -ßl in Winnenden, Bergelen, Immenstadt usw. 2) Dres(e)l, Tres(e)l ist auch die KF von Andreas.
Tritschler: 
1) Aus einer alemannischen KF zu RN wie Trutwin, Trudbert (trut + wini, trut + beraht) mit dem Suffix -ler gebildeter patronymischer Familienname; 2) ÜN zu mhd. ,tritscheler‘ Schwätzer
Trogmeier: 
obd. Wohnstättennamen zu mhd. troc »Trog, Brunnentrog« für einen Meier, der neben einem öffentlichen Brunnentrog wohnte, gelegentlich Wohnstättennamen nach der trogähnlichen Form des Siedlungsgeländes.