A felszabadított vidékek újbóli benépesítése

Auszug aus: Franz Greszl, Tausend Jahre deutsches Leben im Karpatenraum, 228 S., Stuttgart, 1971

 

Die Neubesiedlung der befreiten Gebiete 

»Der Befreiung der Gebiete vom osmanischen Joch folgte die Wiederbesiedlung der teilweise menschenleeren und verwüsteten Landesteile. Drei Jahre nach der Zurückeroberung der Stadt Ofen, im Jahre 1689, erließ Kaiser Lopold I. seine königliche Besiedlungsverordnung, das Impopulationspatent, das die Grundzüge der Wiederbesiedlung festlegte. Die Intiatoren der Besiedlung waren damals einzelne Grundherren und nicht die königliche Kammer. Kirchliche und weltliche Grundherschaften wetteiferten miteinander in der Neubesiedlung der befreiten Gebiete. Unter den ersten Siedlungsherren waren der Erzbischof und das erzbischöfliche Domkapitel zu Gran, die bereits Ende des 17. Jhs. Kolonisten aus Schwaben und Franken herbeiriefen. Überhaupt spielten die geistlichen Grundherrschaften bei der Kolonisation eine wichtige Rolle. Auch die weltlichen Grundherrschaften blieben in der Siedlungstätigkeit nicht zurück. Die Kolonisation fand nicht nach nationalen Gesichtspunkten statt, sondern es wurden Leute aus verschiedenen Nationen geworben, doch am meisten Deutsche, die zur größten Zufriedenheit die kolonisatorische Aufgabe erfüllten.

Die ersten deutschen Dörfer und Siedlungen entstanden um Gran und Ofen: im Ofner-Pilischer Bergland, wo schon 1690 die ersten Kolonisten erschienen waren. Bald folgte das Schildgebirge, der Bakonyer Wald und das Plattenseegebiet. Es folgten das Sathmarer Land, die Batschka und das Banat besonders unter Kaiserin Maria Theresia. Sehr früh, schon am Ende des 17. Jhs., wurden Fünfkirchen und die Schwäbische Türkei (die Komitate Baranya und Tolna) mit Deutschen besiedelt. Später folgten die Siedlungen in der Ruthenei (Nordostungarn), Slawonien und Syrmien, ja selbst sächsischeGebiete in Siebenbürgen, wo infolge der Pestseuche viele Orte menschenarm geworden sind. So fanden Transmigranten aus Müllheim in Südbaden und Umgebung, aus dem Markgräflerland, in Mühlbach bei Karlsburg und in Deutsch-Pilsen, Reußmarkt, Hamlesch und Großau, in Hermannstadt, Heltau und Stolzenburg und im Tal der Großen Kokel in Schäßburg, Mediasch und Kleinschelken, Hetzeldorf und Birthälm eine neue Heimat. Zuzug erhielten auch Kronstadt und Großschenk in den Jahren nach 1740. Auch in den ungarischen Orten Hadad bei Klausenburg und Tasnád wurden in den Jahren 1750 und 1751 Durlacher Untertanen angesiedelt. Aus Oberösterreich, Kärnten und der Steiermark wurden unter Kaiser Karl VI. und Kaiserin Maria Theresia zwangsweise 3405 evangelilsche Österreicher nach Siebenbürgen umgesiedelt. Diese sogenannten „Landler“ fanden neues Zuhause in den Sachsenorten Neppendorf, Großau und Großpold bei Hermannstadt.

Unter den geistlichen Grundherrschaften beteiligten sich folgende an dem Kolonisationswerk:

Der Erzbischof von Gran und sein Domkapitel besiedelten Dorog (1696), Németszögyén (1711), Dág, Piszke (1722), Süttö (1711), Nyergesújfalu/Sattelneudorf (1730) wie auch die Stadt Gran.

Der Erzbischof von Kalocsa gründete Hajós (1715) und Csávoly (1747). Das Domkapitel von Kalocsa die Gemeinde Császártöltés (1763).

Der Bischof von Fünfkirchen besiedelte die Orte Árpád, Geresd, Györe, Himesháza, Lak, O- und Ujbánya, Püspöknádasd, Szász und Szentlászló. Das Domkapitel von Fünfkirchen: Abaliget, Barátur, Hervely, Németszöreg, Németszék, Orfü, Rákos, Nagymányok, Szentkút und Tekeres.

Der Bischof von Waitzen: Püspökhatvan (1700), das Domkapitel:Üllö (1720). Die Deutschen konnten sich in der anderssprachigen Gegend aber nicht halten und wurden bald magyarisiert.

Der Bischof von Wesprim gründete und besiedelte mit Deutschen Városlöd und Kislöd (1723), die Stadt Wesprim und Ajkarendek, Cseti, Szepezd und Szentjakabfalva. Das Wesprimer Domkapitellegte die Gemeinde Márkó (1735) an.

Der Jesuitenorden besiedelte Etyek, Töröbkálint (1701) und Sövényháza im Kommissariat Raab. Die Schottischen Benediktiner in Wien erhielten die Pfründe der Abtei Telki, wo sie die gleichnamige Gemeinde mit deutschen Siedlern bevölkerten (1703). Die Klarissen in Ofen brachten 1714 deutsche Kolonisten nach Taksony. Die Zisterzienser aus der Abtei Heinrichau in Schlesien erhielten die ungarische Abteipfründe Zirc und siedelten hier Deutsche aus Schlesien im Jahre 1702 an, in Bakonykoppány 1715, in Magyarpolány, in Nagytevel (1719), in Olaszfalu und Tosókberend 1718.

Der Bischof von Raab besiedelte Románd, die Benediktiner-Abtei Martinsberg Bakonypéterd, der Orden der Pauliner in Pápa gründete Porva 1765, die Augustiner Pilisszentiván im Ofner Bergland.

Kaiserin Maria Theresia schenkte die Grundherschaft der ehemaligen Benediktiner-Abtei Pécsvárad der Universität in Tyrnau, die auf ihrem Grundbesitz folgende Orte besiedelte: Pécsvárad, Ata, Babarc, Szederkény, Bozsok, Feked, Lovászhetény, Mágocs, Liptód, Marász, Monyoród, Kisnyárád, Máriakéménd, Nagyhajmás, Szajk, Szentkatalin, Szûr, Bezedek, Versend,Véménd, Rácpeterd, Lánycsok, Nyomja, Rácmecske, Szebény, Hird Berkesd, Romonya und Ellend.

Die Abtei Báta brachte deutsche Siedler nach Alsónána, Bátaszék und Várdomb. Die Abtei Szekszárd besiedelte Gráboc, Mözs und Szekszárd. Die Abtei Földvár gründete Dunaföldvár, Németkér und Dunakömlöd. Der Fürstbischof zu Würzburg und Bamberg, Friedrich Karl von Schönborn, verpflanzte auf seine ungarischen Besitzungen in Nordungarn deutsche Kolonisten aus den Hochstiften Bamberg-Würzburg und es entstanden die deutschen Gemeinden um Munkács und Szentmiklós im Karpatenland.«