Staatspräsident entschuldigte sich bei vertriebenen Schwaben |
Mit einer deutschsprachigen Gedenkmesse, zelebriert vom Fünfkirchner Diözesanbischof Michael Mayer, in der Wuderscher katholischen Kirche begann die Festveranstaltung der Enthüllung des Landesdenkmals zur Vertreibung der Ungarndeutschen am 18. Juni in Wudersch/Budaörs.
In seiner Predigt sprach Bischof Mayer darüber, welch wichtige Rolle Fronleichnam im christlichen Leben spiele – die Wuderscher waren schon immer für ihre wunderschönen Blumenteppiche, die zu diesem Anlaß gefertigt werden, bekannt – und daß es gerade der christliche Glaube war, der den Heimatvertriebenen, die bis nach Südamerika oder nach Kanada geflüchtet sind, Halt und Kraft gab, die Erprobungen durchzustehen. Bischof Mayer würdigte auch den Willen zur Versöhnung, der bereits 1950 in der bekannten Charta der Heimatvertriebenen zum Ausdruck kommt. Bei der musikalischen Gestaltung der Messe wirkte der Sanktiwan-Werischwarer Chor unter der Leitung von Franz Neubrandt mit, der auch Orgel spielte. „Als Staatspräsident entschuldige ich mich bei den vertriebenen Schwaben und ihren Familien für das ihnen widerfahrene Unrecht und die Ungerechtigkeit und verneige mich vor dem Denkmal der Erinnerung der Vertriebenen in der Hoffnung, daß die Ungarndeutschen hier wieder zu Hause sind“, heißt es i_n dem Schreiben von László Sólyom, das anläßlich der Einweihung des Landesdenkmals der Vertreibung am Sonntag, in Wudersch/Budaörs verlesen wurde. „Die Vertreibung der Ungarndeutschen war lange Zeit ein Tabuthema. Nach der Wende haben wir sofort anerkannt, daß die Verschleppung der Ungarndeutschen ab 1944, die darauf folgenden Internierungen und die Aussiedlung eine Reihe von rechtswidrigen und ungerechten Maßnahmen darstellt, daß die Schwaben unschuldig gelitten hatten. Das Verfassungsgericht annullierte die Gesetze über die Kollektivschuld vom Jahre 1945. Jetzt sind wir bereits dabei, die historischen Fakten zu erschließen, wodurch die damaligen Ereignisse nach und nach auch öffentlich zur Kenntnis gelangen“, schreibt der Staatspräsident. „Allerdings konnte im öffentlichen Bewußtsein in Ungarn nie die Auffassung Wurzeln schlagen, daß die Vertreibung der Schwaben durch die von der deutschen Armee und von der deutschen Besetzung verursachten Kriegsleiden gerechtfertigt gewesen wäre. In der Verordnung vom Jahre 1945, aufgrund der die Volksbundmitglieder und diejenigen, die ihren deutschklingenden Familiennamen wieder aufgenommen hatten, zu Landesverrätern und volksfeindlichen Verbrechern erklärt wurden, ging es um die Konfiszierung von Grund und Boden. Das zeigt, daß die Vertreibung in erster Linie aus wirtschaftlichen Gründen erfolgte“, geht aus dem Schreiben von Sólyom hervor. […] Otto Heinek […] enthüllte zusammen mit Friedrich Zimmermann das Denkmal aus Stein und Bronze. Anschließend segneten Kardinal Primas Péter Erdô und Dechant Dániel Krähling das Denkmal. Botschaft des Staatspräsidenten László Sólyom zur Einweihung der Gedenkstätte „Vertreibung der Ungarndeutschen“ am 18. Juni im Alten Friedhof von Wudersch Sehr verehrte Erinnerungswillige! |
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